Die Umgebung unseres Ferienhauses ist nicht nur ein Paradies für Naturliebhaber und Wanderer, sondern auch ein großartiges Ziel für Hundebesitzer. Deshalb sind Hunde nach Absprache herzlich willkommen. Damit Sie und Ihre Fellnasen einen angenehmen und unbeschwerten Urlaub bei uns verbringen können, haben wir hier einige nützliche Informationen und Tipps zusammengestellt.
Vor der Anreise
Mit den aktuellen Einreisebestimmungen für Haustiere nach Frankreich sollte man sich frühzeitig vertraut machen. Sie sind auf dieser Website übersichtlich zusammengefasst und auch bei der französischen Botschaft zu finden.
Die wichtigsten Punkte:
- Der Hund muss über einen implantierten Mikrochip identifizierbar sein
- Offizieller EU-Heimtierausweises mit Chipnummer und Eintragung der Impfungen
- Gültige Tollwutimpfung (mind. 3 Wochen vor Einreise, bis max. und exakt 1 Jahr nach Imfpung je nach Impfstoff, lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten)
- Der Hund ist mindestens 15 Wochen alt
Durch den Klimawandel hat sich die Verbreitungsgrenze für einige Tropenkrankheiten in den Mittelmeerraum und darüber hinaus nach Norden verschoben. Diese Krankheiten werden hauptsächlich durch Mücken und Zecken übertragen. Eine Beratung dazu durch Ihren Tierarzt halten wir für sehr empfehlenswert.
Einige Gäste haben ihre Hunde gegen Leishmaniose impfen lassen. Auch das sollten Sie bei Ihrem Tierarzt ansprechen. Da eine Grundimmunisierung je nach Impfstoff erst nach bis zu drei Injektionen und einer anschließenden längeren Wartezeit gegeben ist, sollten Sie sich mindestens 10 Wochen vor der Anreise um dieses Thema kümmern.
Vor der Anreise sollte der Hund durch das Auftragen von Spot-On Tropfen oder das Anlegen eines Zecken-Halsbandes prophylaktisch vor Mückenstichen und Zeckenbissen geschützt werden.
Kaufen Sie einen Maulkorb und gewöhnen Sie Ihren Hund frühzeitig durch regelmäßiges Anlegen und viel Lob daran. Auf den Fähren nach Korsika sind sie vorgeschrieben, was aber nach unseren Erfahrungen nur höchst selten oder gar nicht kontrolliert wird. Bei der Nutzung der korsischen Eisenbahn wurden unsere Gäste allerdings schon vom Zugbegleiter aufgefordert, ihrem Hund den Maulkorb anzulegen. Es gibt keine genauen Vorschriften, wie der Maulkorb auszusehen hat. Deshalb ist unserer Meinung nach ein Softmaulkorb aus Neopren oder Nylon vollkommen ausreichend. Ein richtiger Maulkorb hat aber auch Vorteile (siehe Kapitel Anreise). Unbedingt darauf achten, dass der Hund damit gut atmen und hecheln kann.
Bei den Fährgesellschaften sollte man bei der Buchung darauf achten, wie die Hunde während der Überfahrt untergebracht werden. Bei Corsica Ferries und Moby Lines gibt es eine begrenzte Anzahl von Kabinen, in die man Hunde mitnehmen darf. Das ist mit Sicherheit die entspannteste Art der Überfahrt. In den Kabinen ist genug Platz für bis zu 3 größere Hunde.
Bei La Méridionale und Corsica Linea müssen alle Hunde in einen Käfigbereich - unabhängig davon, ob man selbst eine Kabine nimmt oder nicht - der meist unterhalb des Schornsteins liegt. Die Fährgesellschaften werben damit, dass diese Käfige
- hygienisch,
- gut belüftet,
- mit Wasser versorgt
- und tiergerecht
sind. Wir sind aber der Meinung, dass folgende Faktoren:
- die ungewohnte Umgebung
- die plötzliche Trennung vom menschlichen Rudel in einer sowieso schon stressigen Situation
- die je nach Seegang starken Rollbewegungen des Schiffes
- das Eingesperrt sein mit anderen Hunden auf engem Raum (die Hunde sind zwar durch Gitter voneinander getrennt aber trotzdem sehr nah beieinander)
- nicht zuletzt der Lärm der Schiffsmotoren
über viele Stunden hinweg eine sehr große Belastung für die Hunde darstellen und deshalb durch Wahl einer Fährgesellschaft ohne Zwangsaufenthalt im Käfigbereich zu bevorzugen ist.
Bei der Buchung der Fähre ist es auch empfehlenswert, gegen einen kleinen Aufpreis die Option zu wählen, die Fähre als Fußgänger betreten zu dürfen. Damit muss nur eine Person im Auto bleiben und alle anderen können mit Tagesgepäck und Hund(en) entspannt zu Fuß an Bord gehen. Bei Corsica-Ferries heißt diese Option "Express boarding" und kostet derzeit (2025) 2 EUR pro Person zusätzlich. Mehr dazu im nächsten Kapitel.
Bei der Anreise
Sichern Sie Ihren Hund im Auto durch geeignete Gurte / Geschirre oder transportieren Sie ihn in einer Transportbox, die unfallsicher befestigt ist.
Regelmäßige Pausen schonen die Nerven von Hund und Mensch. Ausreichend Trinkwasser sollte in Flaschen oder einem Kanister mitgeführt werden, denn nicht an jeder Raststätte kommt man so einfach an sauberes, ungechlortes Wasser für den Hund. Den Hund nicht alleine im Auto lassen, denn das Fahrzeuginnere heizt sich sehr schnell auf. An Rastplätzen liegen oft Essensreste, Abfälle, Fäkalien, Rattengift, Scherben und andere gefährliche Dinge herum. Deshalb kann es sinnvoll sein, dem Hund einen Maulkorb (siehe auch Kapitel "Vor der Anreise") anzulegen, der verhindert, dass der Hund gefährliche Dinge aufnehmen kann.
Die Fährüberfahrten dauern gerade von Frankreich aus und bei den langsameren Nachtfähren recht lang. Damit die Hunde sich während der Fahrt lösen können, gibt es bei Moby Lines und Corsica Ferries ein Gassi-Becken auf dem Oberdeck. Das ist ein mit Kies gefülltes Edelstahlbecken - ca. 2 Meter lang und 1 Meter breit. Ich habe noch keinen Hund gesehen, der dort sein Geschäft verrichtet hat. Die Realität sieht wohl in den meisten Fällen so aus, dass man froh sein kann, wenn der Hund irgendwo auf dem Stahlboden des Decks sein Geschäft verrichtet. Andere Reisende sind natürlich von gelben Pfützen nicht begeistert, deshalb sollte man bei Gassirunden auf den Außendecks immer Wasser zum Wegspülen und Kotbeutel mitnehmen.
Für Mensch und Tier bringt das An- und Ablegen der Fähren am meisten Stress mit sich. Die Parkdecks sind stickig, heiß, voller Abgase und sehr eng. Wenn man einmal auf der Fähre steht, wird man sehr schnell zugeparkt und bekommt den Kofferraum oder die Seitentüren kaum noch auf. Deshalb sollte man sich schon vorher Gedanken darüber machen, wie man den Hund und die für die Überfahrt notwendigen Dinge am Besten aus dem Auto bekommt. Während der Wartezeit im Hafen hat man genug Zeit, Dinge umzupacken vorzubereiten. Die Treppen von den Parkdecks nach oben sind oft extrem steil und voller teils rücksichtsloser, drängelnder Menschen.
Deshalb ist es gut, dass man bei einigen Fährgesellschaften als Option buchen kann, dass die Beifahrer zu Fuß an Bord gehen können (embarquement piéton). Dabei kann man den Hund(e) dann einfach mitnehmen und ganz entspannt an und von Bord gehen. Nur der Fahrer bleibt im Auto und alle anderen gehen mit Hund, Tickets und Tagesgepäck zum Eingang oder Sammelpunkt für Fußgänger (piétons). Vorher verabredet man einen Treffpunkt z. B. das Empfangsdeck oder eine Stelle in der Nähe der Hafenausfahrt und man findet dann per Handy wieder zueinander.
Auf der Insel
Die Uhren ticken auf Korsika anders, das gilt auch für Hunde. Es ist hier völlig normal, dass Hunde unbeaufsichtigt frei herumlaufen und sich dabei auch weit von ihrem zu Hause entfernen. Oft tragen die Hunde ein Halsband mit einer Telefonnummer um den Hals. Auch am Ferienhaus laufen ab und zu mal Hunde vorbei. Wenn man eine läufige Hündin dabei hat, könnte diese also ungewollten Besuch bekommen. Diese freilaufenden Hunde sind normalerweise sehr gut sozialisiert und reagieren nicht aggressiv auf fremde Hunde. Das ist bei den Wildschweinen schon anders und deshalb sollte man den Hund lieber anleinen, wenn man in der Dämmerung unterwegs ist und/oder der Hund gerne jagt.
Man kann direkt vom Haus aus loswandern und mit dem Hund durch die Wälder streifen. Eine Quelle, Bach oder Badegumpen sind fast immer in der Nähe, man sollte aber trotzdem immer etwas Wasser für den Hund dabei haben. Eine Erste-Hilfe Tasche für Mensch und Hund sowie eine Tragedecke, mit der man den Hund im Notfall ein Stück tragen kann, sind sicher sinnvoll.
Die Korsen sind Hunden gegenüber sehr aufgeschlossen. Für sie ist es ungewohnt, einen Hund an der Leine zu führen. Meist fahren die Hunde auf der Ladefläche des Pick-Ups mit, laufen frei im Dorf oder auf dem Grundstück herum oder dösen bei Hitze im Schatten vor sich hin. Auf der Terrasse eines Restaurants oder Cafes stört sich niemand an den Vierbeinern und oft bekommt man eine Schale Wasser für den Hund angeboten.
Frei laufenden Schweinen oder Kühen sollte man mit Hunden vorsichtig begegnen und lieber umdrehen, wenn sich eine Mutterkuh mit einem Kalb bedroht fühlt.
Im Hochsommer kann sich an exponierten Stellen der Boden so stark aufheizen, dass die Pfoten schmerzen oder sogar Verbrennungen erleiden. Deshalb besser die Mittagshitze meiden und auf das Verhalten des Hundes achten.
Bei Ausflügen an die Küste findet sich auch in der Hochsaison immer ein Strandabschnitt, an dem nicht viel los ist und der Hund herumtoben und schwimmen kann. Ein Sonnenschirm oder ein kleiner Pavillon sind sehr hilfreich, denn Schatten findet man am Strand eher selten. Auch hier ist ein Behälter mit Süßwasser sinnvoll, denn Hunde, die das Meer nicht kennen, trinken oft zu viel Salzwasser, wenn sie durstig sind.
Bei Übernachtungen an der Küste sollte der Hund unter einem sehr engmaschigen Moskitonetz liegen. Am besten schon bei Einbruch der Dämmerung, weil dann die Sandmücken aktiv werden, die die gefährlichen Krankheiten übertragen.
In den meisten Supermärkten und Geschäften auf Korsika finden Sie eine Auswahl an Hundefutter und Snacks. Wenn Ihr Hund spezielle Ernährungsbedürfnisse hat, empfehlen wir, ausreichend Futter für die Dauer Ihres Aufenthalts mitzunehmen.
Zudem gibt es auf der Insel Tierärzte und Tierkliniken, falls Ihr Hund während des Urlaubs medizinische Hilfe benötigt.
Die nächsten sind bei Corte und in Sarrola-Carcopino.
Nach der Heimreise
Zum Schutz vor Herzwürmern direkt nach der Heimreise eine oder mehrere Entwurmungen und evtl. Nachuntersuchungen beim Tierarzt durchführen.